Humusversorgung in der Landwirtschaft kann durch Kompost um 8% erhöht werden

Die Kompostierung hat sich in Deutschland als Element der Kreislaufwirtschaft bei der landwirtschaftlich-gärtnerischen Verwertung von Bioabfällen flächendeckend etabliert. Insgesamt kann in Deutschland mit fast 900 Bioabfallbehandlungsanlagen gerechnet werden, die jährlich etwa 12.000.000 t Bioabfälle verarbeiten. Die Landwirtschaft erzeugt selber große Mengen an Wirtschaftsdüngern und Stroh. Diese landwirtschaftliche Eigenversorgung kann jährlich eine Humusreproduktion von etwa 5.900.000 t Humus-C gewährleisten. Die in Komposten aus der getrennten Sammlung enthalten 470.000 t Humus-C entsprechen rund 8 % dieser Menge.

Organische Materialien mit hoher Abbaustabilität der organischen Substanz und relativ geringer Nährstoffwirkung sind für die Humusanreicherung besonders geeignet. Mit Rinden-, Laub- und Grüngutkomposten werden ähnliche Wirkungen im Boden erzielt, wie das bei der Strohdüngung der Fall ist. Der Abbau der organischen Substanz dieser Sekundärrohstoffdünger geschieht jedoch langsamer als bei Stroh, so dass sie für eine nachhaltige Humusversorgung und den Humusaufbau verarmter Böden besonders wertvoll sind.

Klärschlamm, Schweinegülle und Hühnerkot sind wegen der Limitierung der Aufwandmengen über den Phospatgehalt (bedarfsgerechte Düngung) nur für eine anteilige Humusreproduktion landwirtschaftlicher Ackerflächen geeignet. Hier überwiegen die Nährstoffeffekte so deutlich, dass ihre Wirkung schon einer Mineraldüngung nahe kommt.

Wegen ihrer hohen Humusreproduktionsleistung, aber auch aus anderen Gründen, sind die organischen Feststoffdünger aus der Tierhaltung (z.B. Festmist) und die Komposte für den Humusersatz besser geeignet als z. B. Stroh. Im Vergleich zu Komposten wird bei Strohdüngung weniger Kohlenstoff im Boden akkumuliert.

Quelle: Tagungsband zum 116. VDLUFA-Kongress vom 13.-17.09.2004 in Rostock, Generalthema:Qualitätssicherung in landwirtschaftlichen Produktionssystemen, S. 24. (SR)

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