Möglichkeiten der Verwendung fester Gärreste im Gartenbau

Am Institut für Gartenbau (ehemaliges Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung) der Fachhochschule Weihenstephan wurden die Verwendungsmöglichkeiten fester Rückstände aus der Bioabfallvergärung im Gartenbau und im Garten- und Landschaftsbau erprobt. Die 2½-jährigen Untersuchungen erfolgten im Rahmen eines vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen finanzierten Forschungsvorhabens.

Insgesamt wurden 63 kompostierte und 21 frische Gärreste (Gärprodukte) aus 10 unterschiedlichen Vergärungsanlagen auf chemische, und physikalische und weitere Qualitätseigenschaften untersucht.

Gegenstand zahlreicher Versuche war die Nachbehandlung (Kompostierung) frischer Gärreste und die Eignung kompostierter Gärprodukte als Mischkomponente für Substrate (gärtnerische Kultursubstrate, Blumenerden). Substraten für Gehölze und Stauden, zur Dachbegrünung sowie für Zierpflanzen konnten bei Einhaltung der einschlägigen Qualitätsbestimmungen mit einem Anteil von bis zu 40 Vol.-% kompostierte Gärprodukte problemlos hergestellt und eingesetzt werden.

Da auch kompostierte Gärprodukte mit über den Grenzwerten liegenden CaCO3-Gehalten Verwendung fanden, erfolgte teilweise der Zusatz von Schwefel zur pH-Absenkung. In Versuchen zur Optimierung des Schwefel-Einsatzes wurden Zusätze von 0,5 - 6 g S/l Substrat von allen geprüften Pflanzenarten vertragen und führten zu einem guten Pflanzenwachstum.

Außerdem wurde die Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen in kompostierten Gärprodukten und deren Eignung zu Bodenverbesserung und Düngung im Gemüsebau sowie der Rekultivierung abgeklärt. Da sie sich auch in diesen Bereichen bewährten, kommen die Versuchsansteller zu dem Schluss, dass kompostierte Gärreste vorteilhaft und vielfältig im Produktionsgartenbau und im Garten- und Landschaftsbau einsetzbar sind.

Quelle: Fischer, P. und Schmitz, H.-J.: Verwendung fester Rückstände aus der Bioabfallvergärung im Gartenbau und im Garten- und Landschaftsbau. Schlussbericht zum gleichnamigen Forschungsvorhaben. Eine Kurzfassung des Berichts kann beim Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU), Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, Tel.: 089/92 14-00, Fax: 089/92 14-2266, E-mail: poststelle@stmlu.bayern.de angefordert werden. (FI)

Quelle: H&K 3/2003, S.190

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