Ergebnisse: Workshop Klärschlammkompost im Landschaftsbau

In Sachsen-Anhalt fallen etwa 65.000 t Trockenmasse (TM) pro Jahr an kommunalem Klärschlamm an. Entsorgungswege sind neben der seit langem existierenden landwirtschaftlichen Verwertung, der Landschaftsbau, die Deponie sowie die thermische Behandlung. Die genannten Verfahren weisen Vor- und Nachteile auf. Besonders kontrovers und teilweise emotional wird gegenwärtig die stoffliche Verwertungsschiene diskutiert.

Als Beitrag zur Lösung der anstehenden Fragen wurde deshalb vom Institut für Agrartechnik und Landeskultur der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am 23.11.2004 ein Workshop in Halle organisiert. Das Ziel dieser Veranstaltung bestand darin, vorhandene und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einsatz von Klärschlammkompost im Landschaftsbau vorzustellen und zu diskutieren. Ergänzend zu den wissenschaftlichen Untersuchungen wurden sowohl Beiträge aus der Klärschlamm kompostierenden Industrie, die über langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügt, als auch zur Abwicklung des Genehmigungsverfahren beim Einsatz dieser Stoffe gehalten.

Von besonderer Relevanz für den Umweltschutz sind Fragen des Wasser- und Stoffhaushaltes von Rekultivierungsschichten. Hierbei geht es vor allem um die Klärung der naturwissenschaftlichen Voraussetzungen für einen gezielten, wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Einsatz eines definierten Bodenersatzstoffes aus Klärschlammkompost im Landschaftsbau sowie zur Deponierekultivierung. Die entsprechenden Flächen mit dem notwendigen Bedarf an Material sind in Sachsen-Anhalt vorhanden. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, den Einsatz von Klärschlammkompost langfristig und nachhaltig unter den regionalen, standortspezifischen und klimatologischen Bedingungen des Landes Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. Gleichzeitig soll ein Beitrag zu mehr Transparenz bei der Durchführung von Genehmigungsverfahren geleistet werden.

Folgende Vorträge können von der Homepage der Landwirtschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg herunter geladen werden:

  • Einsatz von Klärschlammkompost im Landschaftsbau aus Sicht der Behörden
  • Anforderungen an Rekultivierungsmaßnahmen im Landschaftsbau aus Sicht des Bodenschutzes
  • Einsatz von Klärschlammkompost als Substratbestandteil im nicht sensiblen Landschaftsbau
  • Anforderungen an Rekultivierungsschichten
  • Freiwillige Gütesicherung von Klärschlammkomposten als Maßnahme zur Erhaltung der stofflichen Verwertung
  • Zum Einsatz von Klärschlamm und Kompost bei der landwirtschaftlichen Rekultivierung von Kippböden im Lausitzer Braunkohlenrevier
  • Untersuchungen zum Wasserhaushalt einer Rekultivierungsschicht


Besonders lobenswert ist, dass an dieser Veranstaltung sowohl Vertreter der Behörden, der Wirtschaft als auch der Wissenschaft teilnahmen. Damit wurde die Grundlage für eine breite Diskussion der anstehenden Fragen geschaffen.

Weitere Information: Institut für Agrartechnik und Landeskultur der Landwirtschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Homepage: www.landw.uni-halle.de/lfak/inst/atula/atula.htm und dort unter Archiv; 49. Workshop „Klärschlammkompost im Landschaftsbau“, 29. November 2004. (BER)

Quelle: H&K 1/2005, S.54

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