1. Studienergebnisse
Die vom Umweltbundesamt (UBA) und der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK) gemeinsam durchgeführte Studie über die Gewährleistungsgrenzen der getrennten Sammlung und Kompostierung ist nunmehr abgeschlossen. Hintergrund der Studie war die kontroverse Diskussion um neue Grenzwerte für Schwermetalle, die das BMU/BMVEL-Konzept „Gute Qualität und sichere Erträge“ im vergangenen Jahr ausgelöst hatte. Die Bundesgütegemeinschaft hatte seinerzeit für die getrennte Sammlung und Kompostierung eine erhebliche Betroffenheit erklärt.
Eines der wesentlichen nunmehr vorliegenden Ergebnisse der gemeinsamen Studie ist die Erkenntnis über gegebenen Messwerttoleranzen bei Komposten aus der getrennten Sammlung (Tabelle 1).
Tabelle 1: Messwerttoleranzen bei Schwermetalluntersuchungen von Komposten aus der getrennten Sammlung von Bioabfällen in Deutschland *
* Angaben plus/minus-% Abweichung von den Mittelwerten bezogen auf die Mittelwertsbildung aus den jeweils letzten 4 Untersuchungen nach BioAbfV und einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 %
Die Anlagentoleranzen beschreiben die regional differenzierten Hintergrundwerte, deren Analyse im zweiten Teil der UBA/BGK-Studie weiter vertieft werden soll. Beprobungstoleranzen ergeben sich aus der Summe der jahreszeitlichen Unterschiede innerhalb der Produktionsanlagen sowie den Toleranzen bei den Probenahmen. Die Analytiktoleranzen wurden durch Auswertung bislang durchgeführter Ringversuche bestimmt.
Auf Grundlage der Ergebnisse der Studie können für Mittel- und Einzelwerte die in der Tabelle 2 genannten Gewährleistungsgrenzen ausgewiesen werden. Diese Validierungsgrenzen sind geeignet, beliebige Grenzwertvorschläge hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit zu bewerten. Werden neue Grenzwerte für Schwermetalle niedriger bestimmt, ist die Machbarkeit deren Einhaltung nicht mehr sicher gegeben. In der Konsequenz steht damit dann auch die nach dem KrW-/AbfG geforderte Entsorgungssicherheit der Verwertungsmaßnahme zunehmend in Frage.
Tabelle 2: Gewährleistungsgrenzen der getrennten Sammlung und Kompostierung von Bioabfällen bzgl. Grenzwerte für Schwermetalle in Deutschland
Die Frage nach statistisch gegebenen Gewährleistungsgrenzen ist für die Bundesgütegemeinschaft ausschlaggebend, da diese auch die Grenzen der Funktionsfähigkeit einer Gütesicherung bestimmen.
Weitere Information und Bezug der Studie: Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V., Von-der-Wettern-Str. 25, 51149 Köln, Telefon: 02203/35837-0, Fax: 02203/35837-12, E-Mail: info@BGKeV.de, Internet: www.kompost.de. Die Studie ist ab Ende Juni lieferbar. Sie kann beim Umweltbundesamt sowie bei der Bundesgütegemeinschaft bestellt werden (Preis ca. 15,00 €). (KE)
H&K 03-2-107
