Von Miniermotte befallenes Laub von Kastanien in der Kompostierung?

Zu Sommerbeginn sind an Blättern von Rosskastanien vielfach braun vertrocknete Stellen zu erkennen. Diese nehmen zu, bis das ganze Blatt befallen ist, nicht selten der ganze Baum. Schuld ist die so genannte Miniermotte. Ihre Puppen überwintern im abgefallenen Laub und befallen im folgenden Jahr weiß blühende Kastanien erneut (rot blühende sind Gott sei Dank verschont).

Was nun tun mit dem Laub? Die derzeit effektivste Methode ist die konsequente Beseitigung. Dies bedeutet, dass das gefallene Laub spätestens im Herbst gesammelt und entweder in die Mülltonne zur Verbrennung gegeben, oder einer Kompostierungsanlage zugeführt wird. Aufgrund der in Kompostierungsanlagen stattfindenden Erhitzung der Kompostrohstoffe kommt es zu einer Abtötung der Puppen.

Das befallene Laub kann also über die Biotonne oder direkte Anlieferung in eine Kompostierungsanlage verwertet werden. Achten Sie darauf, dass es eine Anlage mit Gütesicherung ist, da diese hygienisch kontrollierte Verfahren einsetzen und die vorgeschriebenen Temperaturen über die erforderliche Zeitspanne sicher einhalten. Beides ist bei Anlagen mit RAL-Gütesicherung gegeben.

Dringend abzuraten ist von der Kompostierung der Blätter im eigenen Hausgarten. Hier werden die für eine Hygienisierung erforderlichen Temperaturen nicht erreicht. Auch das erforderliche Umsetzen der Rottekörper in der thermophilen Phase der Rotte ist nicht gegeben. Unter diesen Umständen wird die Miniermotte nicht abgetötet sondern fliegt nach dem Schlüpfen gleich wieder zu ihrem Lieblingsbaum. (KE)

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