Zertifizierungsprogramm für BAW vorgelegt

Die DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH hat den Entwurf eines Zertifizierungsprogrammes für Produkte aus kompostierbaren Werkstoffen mit Stand vom August 2000 vorgelegt. DIN CERTCO bietet die Zertifizierung von kompostierbaren Produkten aus biologisch abbaubaren Werkstoffen an und vergibt hierzu das von der Interessengemeinschaft biologisch abbaubare Werkstoffe (IBAW) e.V. entwickelte Zeichen.

Das Zertifizierungsprogramm wurde auf Grundlage der DIN V 54900-1 bis 54900-3 "Prüfung der Kompostierbarkeit von polymeren Werkstoffen" erstellt. Inzwischen sind bei der DIN CERTCO unterschiedliche Stellungnahmen zu dem Entwurf eingegangen. Nach Angaben von DIN CERTCO wird derzeit an einem weiteren Entwurf des Zertifizierungsprogrammes gearbeitet, in dem auch die Prüfung nach der europäischen Norm DIN EN 13432 und der amerikanischen Norm ASTM D 6400 berücksichtigt wird. Für die weitere Zukunft wird angestrebt, international einheitliche und allgemein anerkannte Normen und Zertifizierungsverfahren zu entwickeln, so dass es für BAW-Hersteller nicht notwendig ist, jeweils neue Prüfungen für einzelne nationale Märkte durchführen zu lassen.

Die derzeitige Entwurfsfassung des Zertifizierungsprogrammes enthält u. a. Bestimmungen zum Ablauf der Zertifizierung, Vorgaben zur Durchführung von Konformitätsprüfungen und Kontrollprüfungen sowie Verfahrensanweisungen zur Nutzung des BAW-Zeichens bis hin zum Zeichenentzug.

Das Zertifizierungsverfahren für Produkte aus kompostierbaren Werkstoffen kann, gemäß bisheriger Entwurfsfassung, u. a. auf Basis der Norm DIN V 54900-1 bis 54900-3 durchgeführt werden. Durch die chemische Prüfung (DIN V 54900-1) soll dabei sichergestellt werden, dass weder erhöhte organische Schadstoffe noch Schwermetalle über den Kompost in den Boden gelangen.

Mit den Verfahren zur Prüfung der biologischen Abbaubarkeit im Laborversuch (DIN V 54900-2) und der Kompostierbarkeit unter Praxisbedingungen (DIN V 54900-3) wird der vollständige Abbau der Werkstoffe in einem Prozessintervall üblicher Kompostieranlagen abgesichert. In einem ebenfalls vorgeschriebenen Pflanzenverträglichkeitstest soll eine schädigende Wirkung der eingebrachten Kunststoffe auf die Kompostqualität geprüft und ausgeschlossen werden.

Die Prüfungen sind in den von der DIN CERTCO anerkannten Prüflaboratorien vorzunehmen. Die anschließende Begutachtung und Bewertung der Prüfberichte ist durch den Bewertungsausschuss vorgesehen, der aus unabhängigen Sachverständigen besteht. Regelmäßige Kontrollprüfungen nach Ausstellung des Zertifikats sollen der Feststellung dienen, ob die Produkte aus der laufenden Fertigung noch den Anforderungen entsprechen.

Das Zertifizierungsprogramm sieht vor, dass neben der Zertifizierung von Produkten auch Werkstoffe, Halbzeuge und Zusatzstoffe registriert werden können. Zur Registrierung dieser Stoffe müssen Prüfungen ebenfalls u. a. nach DIN V 54900-1 bis 54900-3 erfolgen. Entsprechen die Prüfergebnisse der Norm bzw. dem Zertifizierungsprogramm, erfolgt eine Registrierung und Aufnahme in eine Positivliste.

Registrierte Werkstoffe, Halbzeuge und Zusatzstoffe, die auf den Positivlisten von DIN CERTCO stehen, können für die Herstellung von biologisch abbaubaren Produkten verwendet werden. Bei der Prüfung von Endprodukten wird dann insbesondere die Materialstärke der verwendeten Werkstoffe und die Restinhalte des Endprodukts untersucht. Nach positiver Bewertung erhält der Hersteller ein Zertifikat und ist berechtigt, das IBAW-Zeichen auf seinem Produkt zu führen.

Weitere Informationen: DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, Tel.: 030/2601-2108, Fax: 030/2601-1610, Ansprechpartner: Markus Weber. (SR)

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