Kompost reicht für max. 2 Prozent der Ackerflächen in Deutschland

Nach vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, werden im Jahr 2003 in Deutschland 11,83 Mio. Hektar Bodenfläche als Ackerland genutzt, das sind 33 Prozent der Fläche Deutschlands. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Ackerfläche damit um 0,3 Prozent geringfügig zugenommen.

Bei einer Menge an bundesweit erzeugten Komposten von derzeit ca. 4 Mio. t Frischmasse bzw. 2,6 Mio. t Trockenmasse sowie Aufwandmengen gemäß Bioabfallverordnung von 20 bzw. 30 t Trockenmasse je Hektar in drei Jahren (entspricht 6,6 – 10 t TM je ha und Jahr) können je Jahr 2,2 % bis 3,3 % der Ackerflächen mit Kompost bedient werden. Zieht man in Betracht, dass die Anwendung von Kompost nach dem Bedarf der Pflanzen und des Bodens erfolgt (gute fachliche Praxis), ist mit mittleren Aufwandmengenempfehlungen um 8 t TM je Ha und Jahr zu rechnen.

Allerdings sind die erzeugten Kompostmengen nicht allein für die Landwirtschaft verfügbar. Die Nachfrage aus den Bereichen außerhalb der Landwirtschaft beträgt inzwischen 55 % der Gesamtmenge. Da diese Nachfrage von den Herstellern wegen der höheren Erlöse prioritär bedient wird, verbleibt der Landwirtschaft derzeit – mit abnehmender Tendenz - nur noch ca. 45 % der Mengen. Dies bedeutet, dass jährlich maximal 1-2 % der Ackerflächen mit Kompost versorgt werden können.

In 2003 werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes knapp sechs Zehntel des gesamten Ackerlandes mit Getreide (6,86 Mio. ha) bestellt. Auf 13 Prozent der Ackerfluren wachsen Futterpflanzen (1,58 Mio. ha). Handelsgewächse, u.a. Raps, werden auf knapp 12 Prozent des Ackerlandes oder 1,39 Mio. ha angebaut.

Weiterhin werden insgesamt rund 9 % der Ackerfläche in Deutschland mit Hackfrüchten (740.000 ha), Hülsenfrüchten (212.000 ha) sowie Gemüse, Erdbeeren und anderen Gartengewächsen (120.000 ha) kultiviert. 925.000 ha bzw. 8 % des Ackerlandes sind 2003 Brachland (ohne Anbau von nachwachsenden Rohstoffen).

Die Anbaustruktur hat sich nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahr u.a. wegen der Spätfröste im Frühjahr deutlich verändert. Der mit einem Anteil von 79 % an der gesamten Getreide- und Rapsfläche vorherrschende Anbau von Wintergetreide und Winterraps verringerte sich gegenüber 2002 um 460.000 ha (- 6,7 %). Der Anbau von Winterweizen (ohne Durum) nahm um 125.000 ha oder 4,2 % auf 2,84 Mio. ha ab. Die Winterrapsfläche beträgt nunmehr 1,22 Mio. ha, das sind 55.000 ha weniger als im Vorjahr (- 4,3 %). Die Roggenanbaufläche wurde um 198.000 ha auf 531.000 ha reduziert (- 27,2 %).

Ausgedehnt wurde dagegen der Anbau von Sommergetreide. So nahm der Anbau von Sommerweizen und Sommergerste um 75.000 ha (+ 157,4 %) bzw. 141.000 ha (+ 23,1 %) auf 123.000 ha bzw. 750.000 ha zu. Auch der Anbau von Körnermais legte um 68.000 ha oder 22,0 % auf 378.000 ha zu.

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Quelle: H&K 4/2003, S. 253

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