Niedrige Erkrankungsrate von Arbeitnehmern in Kompostierungsanlagen

Arbeitnehmer in Kompostierungsanlagen weisen keine höhere Erkrankungsrate auf als Arbeitnehmer anderer Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dortmund und Berlin, erstellt wurde.

Der Abschlussbericht des Projektes "Untersuchung der gesundheitlichen Gefährdung von Arbeitnehmern der Abfallwirtschaft in Kompostierungsanlagen"; ist nunmehr verfügbar. Nach Angaben des Berichtes sind Erkrankungen der Atemwege und der Lungen sowie das Auftreten von Allergien, Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Haut bei Kompostwerkern nicht häufiger anzutreffen als bei Arbeitnehmern der Kontrollgruppe.

Im Rahmen der Studie wurden 42 Kompostierungsanlagen in den Jahren 1996 und 1997 jeweils von April bis November aufgesucht. In den in mehreren Bundesländern gelegenen Betrieben nahmen fast 200 Kompostwerker an dem Projekt teil. Die Kontrollgruppe bildeten Bedienstete einer oberen Landesbehörde mit Büro- und Laborarbeitsplätzen.

Die Untersuchungen umfassten eine Gefährdungsanalyse der Arbeitsplätze auf chemische und physikalische Gefährdungsfaktoren, Messungen zu Schallpegeln und Staubkonzentrationen sowie zumeist personenbezogene Luftkeimmessungen. Zusätzlich wurden umfangreiche medizinische Untersuchungen bei den Kompostwerkern durchgeführt.

Die relativ niedrige Erkrankungsrate bei den Kompostwerkern ist nach Ansicht der Wissenschaftler zurückzuführen auf die arbeitsschutzorientierte Ausstattung der Sortierarbeitsplätze und Radladerkabinen, nur spitzenförmig auftretende Emissionen bei der Materialaufbereitung sowie auf Verdünnungseffekte bei offenen Kompostierungsanlagen.

Quelle: B. Schappler-Scheele, W. Schürmann u. a., Untersuchung der gesundheitlichen Gefährdung von Arbeitnehmern der Abfallwirtschaft in Kompostierungsanlagen, Fb 844, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dortmund/Berlin 1999, ISBN 3-89701-357-6. Bezug: Wirtschaftsverlag NW, Postfach 10 11 10, 27511 Bremerhaven, Tel.: 0471/945 44-0, Fax: 0471/945 44-77, Preis: 52,- DM. (SR)


Quelle: H&K 01-1-024

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