Einsatz von Kompost führt zur Verbesserung von Kippböden

Der Einsatz von Kompost bei Rekultivierungsmaßnahmen führt zur Verbesserung der Kippböden. Zu diesem Ergebnis kommen Michael Haubold-Rosar und Martin Gast vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V., Finsterwalde, in einem Beitrag, der im Tagungsband "20 Jahre Biotonne Witzenhausen – eine Standortbestimmung" des Arbeitskreises für die Nutzbarmachung von Siedlungsabfällen e.V. (ANS) erschienen ist.

Im Rahmen der Rekultivierung stellt sich die Aufgabe, gestörte Böden wiederherzustellen, welche möglichst rasch die natürlichen Bodenfunktionen und die Nutzungsansprüche wieder erfüllen sollen. Dabei spielt der rasche Aufbau und die Aufrechterhaltung eines standort- und nutzungsangepassten Humus- und Nährstoffhaushaltes eine zentrale Rolle. Zu diesem Zweck könnten Komposte als organische Bodenverbesserungsmittel bzw. Sekundärrohstoffdünger nutzbringend eingesetzt werden, urteilen die Autoren.

Bereits 1994 wurden Untersuchungen zum Komposteinsatz bei der Rekultivierung von Kippenflächen des Braunkohlenbergbaus im Lausitzer Braunkohlenrevier mit dem Ziel begonnen, durch den Einsatz von Kompost im Vergleich zur bisherigen Rekultivierungspraxis mit überwiegend reiner Mineraldüngung eine Beschleunigung der Humus- und Bodenentwicklung zu bewirken und den Mineraldüngeraufwand zu vermindern.

Im Lausitzer Braunkohlenrevier wurde bislang eine Fläche von ca. 80.000 ha durch den Braunkohlenbergbau in Anspruch genommen. Unter Berücksichtigung der gegenwärtig genehmigten Abbaupläne wird die devastierte Fläche in den nächsten 30 Jahren auf insgesamt 97.000 ha anwachsen. Etwa 47.000 ha sind bislang rekultiviert bzw. renaturiert worden. 20.000 ha Wasserflächen und 30.000 ha Landflächen sind nach dem Stand der Planungen noch wiederherzustellen. Etwa 90 % der Kippböden bestehen aus Sanden und Lehmsanden.

Die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zeigten, so die Forscher, dass durch die Verwertung von Kompost bei der landwirtschaftlichen Rekultivierung pH-Wert, Humus- und Nährstoffgehalte, Sorptionsfähigkeit, Wasserspeicherung und die mikrobiologische Aktivität der behandelten Kippböden verbessert und die angestrebte Bodenentwicklung und Rekultivierung beschleunigt werden. Kompostgaben führten zu einer Steigerung des Pflanzenwachstums und einer Verringerung der Sickerwasserbildung gegenüber rein mineralisch grundgedüngten Kippböden.

Nach hohen Kompostgaben (250 und 500 t TS ha -1) seien die Austräge an mineralischem Stickstoff als Folge des reduzierten Sickerwasseraufkommens geringer als nach rein mineralischer Grunddüngung oder bewegten sich auf dem gleichen Niveau. Zusätzlich geben die Autoren einige allgemeine Empfehlungen für den Einsatz von Komposten bei der landwirtschaftlichen Rekultivierung von Kippenflächen.

Für die forstliche Rekultivierung seien wesentlich geringere Nährstoffgaben und damit Aufwandmengen erforderlich, führen die Autoren aus. Ein Nährstoffbedarf sei vor allem im 3. bis 5. Jahr nach der Pflanzung der gewöhnlich 2-jährigen Gehölze gegeben. Für den Einsatz zur forstlichen Rekultivierung bieten sich stickstoffarme Komposte mit einer möglichst geringen N-Mineralisierungsrate an (z.B. Grünkomposte), um den Begleitwuchs in den Gehölzpflanzungen nicht zu fördern. (SR)

Quelle: H&K 03-3-184

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