CO2-Minderung: Aufforstung billiger als technische Lösungen. Holz und Humus binden CO2

CO2-Minderung: Aufforstung billiger als technische Lösungen. Holz und Humus binden CO2

Die Kosten einer verfahrenstechnischen Herangehensweise beziffert die GDCh/Fachgruppe auf 18-60 €/t CO2 und noch einmal 10-24 €/t für Transport und Speicherung. Trotz der hohen spezifischen Kosten könnten dennoch lediglich rund 1/3 bzw. 1,8 Mill. t CO2 der jährlichen weltweiten CO2-Emmissionen aus Kohlekraftwerken vermieden werden.

Weitgehend effizienter wäre hingegen die natürliche Bindung von CO2 in Waldbeständen. Die GDCh-Fachgruppe schließt sich daher der Agenda 21 an und fordert mit Nachdruck, die Endwaldung und Wüstenbildung zu bekämpfen. Allein durch die Entwaldung würden jährlich rund 5,9 Mill. t. CO2 freigesetzt.

Das derzeitige globale Potential der CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre wird auf 7 Mill. t pro Jahr geschätzt. Es könnte nach Angaben der Fachgruppe durch Rekultivierung, Aufforstung und verbesserte Anbaumethoden auf mehr als 18 Mill. t erhöht werden und mithin um ein vielfaches dessen, was durch die verfahrenstechnische CO2-Abscheidung erwartet wird. Gleichzeitig wäre die CO2-Speicherung über Wälder gegenüber dem technischen Lösungsansatz weitaus billiger. Die Aufforstungskosten für eine Kultur für eine schnellwachsenden Baumart werden für Deutschland auf max. 2.000 € pro Hektar beziffert. Bei ökologischen Waldbau wären es max. 5.000 €. Pro Hektar werden dabei 300 t Kohlenstoff bzw. 1.050 t CO2 in Form von Humus im Boden gebunden. Für die Speicherung geben sich dadurch Kosten von weniger als 5 € pro Tonne CO2. In anderen, semiariden – halbtrockenen – Teilen der Welt lägen die Kosten aufgrund der geringeren Löhne bei nur etwa € pro Tonne.

In dieser Rechnung sind laut GDCh die Erlöse aus dem Holzverkauf, die Folgen für die Landwirtschaft durch Verbesserung der Wasserspeicherung im Boden sowie der Nutzen für die dortigen Bewohner insgesamt nicht eingerechnet. Mit dieser Strategie wäre zudem eine beträchtlich erhöhte Produktion von Biomasse verbunden, die zunehmend ein Übergang in eine Versorgung mit erneuerbaren Energieformen und damit eine Reduktion der CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern möglich macht, so die GDCh-Fachgruppe.

Kontakt: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Abt. Fachgruppen, Postfach 900440, 60444 Frankfurt, Telefon: 069/7917-311, Fax: 069/7917-656, E-Mail: fg@GDCh.de (KE)

Quelle: H&K 2/2004, S.104

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