Weltwassertag: Gutes Klima für Kompost

Auch der diesjährige Weltwassertag (22. März 2007) mit dem Motto „Zeit zum Handeln – Wasserknappheit und Dürre“ stand unter dem Einfluss des z. Z. am meisten diskutierten Themas des Klimawandels. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hob hervor, dass der Klimawandel sich auch bei uns auf den Wasserhaushalt auswirkt.

Sicher ist, dass die Niederschläge im Norden Europas zunehmen und im Süden Europas abnehmen. Neben häufigeren Hochwässern treten auch verstärkt längere Zeiten mit niedrigen Wasserständen auf. Dies wirkt sich wiederum auf die Grundwasserneubildung aus. Laut Umweltminister Gabriel müsste parallel zu den Bemühungen, den Ausstoß von Treibhausgasen weltweit zu senken, frühzeitig Vorsorge gegen die Risiken getroffen werden, die mit den Auswirkungen des Klimawandels verbunden sind. Bezogen auf die Wasserwirtschaft bedeutet dies zum einen die weitere Verbesserung des Managements von Extremereignissen wie Hochwässer und Dürren. Zum anderen kommt der integrierten Bewirtschaftung der Wasserressourcen eine Schlüsselrolle zu.

EU-Projekt „NOREGRET“

Um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt zu untersuchen hat die EU - unter anderem auch im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie - zahlreiche Forschungsprojekte initiiert. In dem Projekt „NOREGRET - Genug Wasser für die Landwirtschaft?!“ bearbeiten fünf Projektpartner aus den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Deutschland Pilotprojekte zum Thema Wassermangel. In dem deutschen Teilprojekt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) wird der Frage nachgegangen: „Was kann die Landwirtschaft selbst dazu beisteuern, weniger Grundwasser zu verbrauchen?“. Möglichkeiten liegen in der Erhöhung der Grundwasserneubildung, innovativer Beregnungstechnik und in der Verringerung des landwirtschaftlichen Wasserbedarfs.

Kompost erhöht die Wasserhaltefähigkeit


Um den Wasserbedarf landwirtschaftlicher Kulturen zu decken, ist der Einsatz von gütegesicherten Komposten eine Erfolg versprechende und nachhaltige Maßnahme. In dem Pilotprojekt der LWK werden die Ergebnisse eines langjährigen Kompostversuches der Universität Bremen herangezogen, um die Wirkung des Komposteinsatzes auf die Wasserspeicherung und somit die langfristige Wassereinsparung abzuschätzen. In den Feldunteruntersuchungen (s. Kasten) konnte nachgewiesen werden, dass insbesondere sandige Böden von der Kompostapplikation profitieren. Die nutzbare Feldkapazität stieg auf den mit 30 m3 Frischmasse Kompost gedüngten Parzellen gegenüber den konventionell mineralisch gedüngten Parzellen um 6 bis 7 Volumenprozent an.

Ökonomische Vorteile liegen auf der Hand

Aus den betriebswirtschaftlichen Berechnungen geht hervor, dass die angenommenen Kosten für Kauf und Ausbringung von Kompost gegenüber dem Düngerwert, dem eingesparten Wasserverbrauch, durch Fruchtmehrerträge und durch die Humuswirkung (Ersatzwirkung gegenüber Zwischenfruchtanbau) ein deutlich positives Saldo aufweisen. Nicht berücksichtigt sind dabei die schwer messbaren Vorteile einer erhöhten biologischen Aktivität des Bodens, verbesserte Bodenaggregatstabilität, (Erosionsminderung) und die durchschnittliche Bodenneubildung.

Grundwasserschutz durch Kompost

Im „NOREGRET - Projekt“ werden Bedenken bzw. Risiken für den Grundwasserschutz abgewogen und entsprechende Düngungsstrategien vorgestellt. Insgesamt wird ein gezielter Komposteinsatz auch auf leichten Böden mit Humus zehrenden Fruchtfolgen befürwortet. Es sollen gütegesicherte Komposte zum Einsatz kommen, die als Düngungsmaßnahme nach guter fachlicher Praxis in die Fruchtfolge eingebaut werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.noregret.

Quelle: H&K aktuell 4/2007, S. 3

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