Uran in mineralischen Phosphatdüngern

Phosphatdünger können große Mengen des Radionuklids Uran (U) enthalten. Darauf hat das Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig im Februar 2005 aufmerksam gemacht. Phosphatdünger werden mit verschiedenen Aufschlussverfahren aus Rohphosphaten hergestellt, die aus sedimentären (fossilen) oder magmatischen Lagerstätten gewonnen werden.

In Untersuchungen und umfangreichen Literaturrecherchen fanden die Wissenschaftler, dass sich wegen der hohen Affinität von Uran zu Phosphor der ursprünglich im Rohphosphat enthaltene Uran-Gehalt von 13-75 mg/kg bei der Aufarbeitung zu Super- oder Triple-Superphosphat auf 85-191 mg/kg erhöht. Zwei-Nährstoff-Dünger (NP oder PK) enthalten 89-96 mg/kg Uran, NPK-Dünger noch 14 mg/kg Uran. Düngemittel ohne Phosphor-Komponente (N-, K- NK-, Mg-, S- und Kalkdünger) haben Gehalte von unter 1 mg/kg Uran.

Uran ist das schwerste natürlich vorkommende chemische Element und als radioaktiver Alpha-Strahler bekannt. Da es gleichzeitig ein toxisches Schwermetall ist, steht es auch im Blickpunkt des Umwelt- und Bodenschutzes. Erkenntnisse hinsichtlich gesundheitlicher Auswirkungen auf den Menschen gibt es zur Frage von Urangehalten in Phosphatdüngern derzeit allerdings nicht.

Die FAL berechnet, dass eine übliche Phosphor-Düngung in Höhe von 22 kg/ha Phosphor mit mineralischen Phosphor-Düngemitteln jährlich 10-22 g/ha Uran auf den Acker bringt. Anreicherungen von Uran im Boden sind somit bei mineralischer Phosphor-Düngung absehbar. Folge steigender Uran-Mengen im Boden ist dann auch eine zunehmende Aufnahme von Uran über Pflanzen und in die Nahrungskette.

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