LVG: Umweltpreis für Forschungsergebnisse zur Substitution von Torf durch Kompost

Die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau der Landwirtschaftskammer Hannover (LVG Ahlem) hat den bundesweit einmal im Jahr vergebenen und mit 5.000 DM dotierten Preis für "herausragende Beiträge zum Umweltschutz im Gartenbau" erhalten. Die LVG Ahlem wurde mit dem Preis für ihre Forschungsergebnisse zum Ersatz von Torf durch Kompost in Blumenerden und Kultursubstraten ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand durch die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn zur Eröffnung der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) 2001 am 01. Februar 2001 in Essen statt. Der Umweltpreis ist eine der begehrtesten Auszeichnungen in der Branche.

Für den Umweltpreis hatte sich die LVG Ahlem mit zwei Teilprojekten zur Nutzung von Kompost im Erwerbsgartenbau beworben. Im ersten Teilprojekt wurden Güteanforderungen für Kompost entwickelt, die es ermöglichen, bis zu 40 % der Bestandteile von Kultursubstraten durch Kompost zu ersetzen. Komposte, die diesen Güteanforderungen entsprechen, sind in der RAL-Gütesicherung Kompost der Bundesgütegemeinschaft (BGK) als „Substratkomposte“ ausgewiesen (RAL GZ-251 „Substratkompost“). Im zweiten Teilprojekt wurde nach Möglichkeiten gesucht, den Torfanteil der Kultursubstrate noch weiter zu reduzieren. Als geeigneter Ersatz erwiesen sich Holzfasern, die als nachwachsende Rohstoffe ebenfalls eine umweltfreundliche Alternative bieten. Holzfasern, die den Güteanforderungen entsprechen, sind in der RAL-Gütesicherung Substratausgangsstoffe der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzenbau (GGS) ausgewiesen (RAL GZ-254). Aufgrund der Untersuchungsergebnisse ist es nunmehr möglich, völlig neue Kultursubstrate zu entwickeln, die lediglich noch einen Torfgehalt von 20 % aufweisen oder auch überhaupt keinen Torf mehr enthalten. Beide Projekte wurden bzw. werden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Ein wichtiges Kriterium zur Vergabe des Umweltpreises waren neben der Innovationsleistung und dem Beitrag zur Schonung knapper Ressourcen auch die Marktchancen bzw. die Realisierbarkeit der Projektergebnisse. Auch hier konnten die Ahlemer überzeugen: bereits jetzt sind Substrate, die auf der Grundlage der Ahlemer Ergebnisse entwickelt wurden, im Handel erhältlich und die Bereitschaft der Erwerbsgärtner, diese Produkte zu kaufen, wächst ständig.

Für die LVG Ahlem ist die hohe Auszeichnung Ansporn und Verpflichtung zugleich. Der Preis zeige, so der Leiter der Lehr- und Versuchsanstalt anlässlich der Preisverleihung, dass die LVG mit ihrer Versuchsarbeit, in der seit vielen Jahren nach praxisgerechten und zugleich ressourcen- und umweltschonenden Lösungen für die Gartenbaubetriebe gesucht wird, auf dem richtigen Weg sei.

Weitere Informationen: Landwirtschaftskammer Hannover, Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau, Heisterbergallee 12, 30453 Hannover, Tel.: 0511/4005-151, Fax: 0511/4005-200, Ansprechpartner: Dr. Beßler, Herr Granzau. (SR)

Quelle: H&K 1/2001, S. 39

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