Blütenmarathon dank Kompostsubstrat

Bei der Bundesgartenschau (BUGA) 2005 in München strahlte den Besuchern die farbige Blumenpracht des Exponates „Blütenteppich“ entgegen. Auf ca. 5.000 m² Fläche begeisterte der Frühjahrs-, Sommer- und Herbstflor tausende Besucher, die an diesem blühenden Band vorbei spazierten.
Die Loisachtaler BUGA Pflanzerde, in der sich dieses Blütenmeer entwickelte, ist ein Substrat auf Kompostbasis. Es wurde von den Loisachtaler Erden, einem Betriebszweig der WGV Recycling GmbH Quarzbichl für die Bundesgartenschau hergestellt und mit großem Erfolg eingesetzt. Die Entwicklung des Substrates erfolgte in Kooperation mit der Humus & Erden Kontor GmbH Neu Eichenberg und Prof. Dr. Peter Fischer (langjähriger Leiter des Instituts für Gartenbau, FH Weihenstephan) der sich für die wissenschaftliche Begleitung verantwortlich zeichnete.Um den Anforderungen der „Hochleistungsschau BUGA“ gerecht zu werden, wurden bereits im Sommer des Vorjahres Pflanzversuche durchgeführt, mit deren Hilfe die optimale Rezeptur für das Substrat herausgefunden wurde. Für die BUGA selbst wurden dann 500 m3 Pflanzerde bereitgestellt und darin direkt 50.000 Blumenzwiebeln eingesetzt. Im März folgten dann 50.000 Frühjahrsblumen und nach Pfingsten noch einmal 40.000 Sommerblumen. Zum Herbst 2005 wurden schließlich 420 m² Beetfläche abgeräumt und mit Herbstpflanzen neu angelegt.

Abbildung: Bundesgartenschau, München 2005. Blütenteppich auf Kompostsubstrat

Seitens der Loisachtaler Erden wurde das Exponat „Blütenteppich“ durch eine öffentliche Vortragsreihe von Prof. Dr. Fischer zu den „Vorteilen und Einsatzmöglichkeiten von Substraten auf Kompostbasis“ begleitet. Hierzu wurden u. a. auch gezielt Hobby- und Profigärtner aus dem Kundenstamm in das Info-Center Gartenbau auf dem Gelände der BUGA eingeladen.

Für das Exponat „Blütenteppich“ hat der ihn betreuende Gärtner eine Auszeichnung im Form des „Großen Preises der Stadt München“ erhalten.Bemerkenswert ist, dass die BUGA-Pflanzerde, die auch im regulären Produktsortiment der Loisachtaler Erden erhältlich ist, mit einem Anteil von 50-60 Vol.-% einen sehr hohen Kompostanteil aufweist. Das Substrat eignet sich für vielfältige Pflanzungen im Hobby- und Profigartenbau, sowohl bei flächiger Anwendung, als auch in Pflanzgruben und im Kleingewächshaus. Es ist ein gutes Beispiel, in welchem Umfang der Einsatz der endlichen Ressource Torf in diesem Nutzungsbereich durch geeignete Komposte substituiert werden kann – und das, sozusagen im „Härtetest“, bei durchaus kritischer Begutachtung durch kompetente Gartenbau-Fachleute, die positiv ausgefallen ist. Hervorgegangen ist die Loisachtaler BUGA Pflanzerde aus dem Sortiment des Regionalerdensystems von Humus & Erden Kontor GmbH, das seit ca. 5 Jahren besteht.
Die Loisachtaler Erden sind einer der „ältesten“ Partner in diesem System. Das Konzept basiert auf einem Franchise-Modell, bei dem Kompostanlagen unterschiedlichster Struktur und Größe in die Lage versetzt werden, Erden und Substrate auf Kompostbasis für den Hobby- und Profigartenbau herzustellen, die sonst nur von Spezialbetrieben der Erdenindustrie produziert werden. Die Vertriebsleistung dieses Regionalerdensystems beträgt – mit inzwischen rund 50 angeschlossenen Kompostanlagen und Erdenwerken sowie annähernd 200 Verkaufsstellen – ca. 100.000 m³ Erden und Substrate pro Jahr.Eine wichtige Systemgrundlage ist der regionale Vertrieb der Kompostprodukte „nahe am Kunden“. Dazu wird ein regionales Verkaufsstellennetz aufgebaut (z.B. Kompostanlage, Wertstoffhöfe, Handel, Betriebe des Gartenbaus, des Landschaftsbaus und der Landwirtschaft). Im Vordergrund steht der Verkauf loser Ware (z. T. in Pfandbehältern). Diese wird durch ein Basisprogramm an Sackware ergänzt. Alle Produkte werden im Hinblick auf die Identifikation der Verbraucher mit ihrer Region unter dem speziellen regionalen Label vermarktet (z.B. Holsteiner Erden, Oberhessische Erden, Unterfränkische Erden). Aus Sicht von Ralf Gottschall (Humus & Erden Kontor GmbH) sind „Regionalerdensysteme für viele Kompostierungsanlagen eine bei weitem noch nicht ausgeschöpfte Perspektive, Wertschöpfung mit ihrem Rohstoff Kompost zu betreiben und die Vermarktung weiter zu optimieren“. Der Kompostlieferant, die WGV Recycling GmbH Quarzbichl, kompostiert jährlich ca. 23.000 t Bioabfälle und 10.000 t Grünschnitt. Im Betriebszweig Loisachtaler Erden werden unter Einsatz von ca. 5.000 m3 Kompost verschiedene Erden und Substrate für Hobby- und Profigärtner hergestellt. Die Vermarktung des Sortiments von inzwischen 8 Produkten beläuft sich auf ca. 13.000 m³ pro Jahr.

Weitere Informationen: Marion Bieker, Eva Siebel, Humus & Erden Kontor GmbH, Karlsbrunnenstr. 11, 37249 Neu-Eichenberg, Tel. (05542) 9359-51 bzw. 9359-46, Fax (05542) 9359-79;  Email: marion.bieker@humus-erden-kontor.de,  eva.siebel@humus-erden-kontor.de und WGV-Recycling GmbH, Quarzbichl 12, 82547 Eurasburg, Tel.: 08179-933-15, Internet: www.wgv-quarzbichl.de, Email: e-mail@wgv-quarzbichl.de (BIE, ES)

Quelle: H&K 1/2006, S. 13

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