Köln, den 11.06.2001. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK) hat in einer zweiten vollständig überarbeiteten und ergänzten Auflage ihr Hygiene-Baumusterprüfsystem (HBPS) neu herausgegeben. Die 65 Seiten umfassende Publikation enthält die Grundlagen und den Ablauf von Baumuster- und Konformitätsprüfungen für Kompostierungs- und Vergärungsanlagen.
Zweck des Prüfsystems ist der Nachweis, dass die in Kompostierungs- bzw. Vergärungsanlagen eingesetzten Behandlungsverfahren im Hinblick auf die Anforderungen der Hygiene geeignet und wirksam sind.
Das aktualisierte Verzeichnis enthält die Beschreibung von 28 bei der Bundesgütegemeinschaft als hygienisch geprüfte Baumuster anerkannte Behandlungsverfahren. Nach Angaben des Geschäftsführers der Gütegemeinschaft, Dr. Bertram Kehres, wurden im Zuge der Umsetzung der Bioabfallverordnung auf Basis dieser Baumuster in rund 350 Behandlungsanlagen Konformitätsprüfungen zum Nachweis der Vergleichbarkeit der Hygiene durchgeführt.
Wie die Organisation mit Sitz in Köln mitteilt, wird das Prüfsystem auch in den kommenden Jahren weiter fortgeschrieben. Während für die Kompostierung praktisch alle derzeit gängigen Verfahren geprüft seien, ständen Baumusterprüfungen von Verfahren der anaeroben Behandlung wegen verfahrenstechnischer Besonderheiten noch weitgehend aus. Bei der Ergänzung um gängige Verfahren der Vergärung sollen u.a. Ergebnisse eines laufenden Verbundvorhabens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) einfließen.
Die Aufnahme weiterer biologischer Behandlungsverfahren in das Verzeichnis hygienisch geprüfter Baumuster erfolgt auf Antrag der jeweiligen Anlagenhersteller oder -betreiber. Von diesen sind die im Hygiene-Baumusterprüfsystem erläuterten Nachweise einzureichen, die dann vom Hygieneausschuss der Bundesgütegemeinschaft geprüft werden.
Das System hat sich nach Angaben der Bundesgütegemeinschaft in den vergangenen Jahren bei der RAL-Gütesicherung Kompost bewährt. Schäden durch hygienisch unzureichende Produkte sind in keinem Fall festgestellt worden. Die Gütesicherung, stellt Dr. Kehres daher fest, bietet dem Anwender Gewähr für hygienisch einwandfreie Komposte. Mit der nunmehr veröffentlichten Aktualisierung soll auch die Transparenz des Systems gegenüber den Kunden sowie den zuständigen Behörden verbessert werden, so der Geschäftsführer der Gütegemeinschaft.
H&K 01-06-11
