Gärprodukte

Gärprodukte aus Biogasanlagen sind hochwertige organische Düngemittel für die Landwirtschaft. Aber auch in anderen Bereichen erfreuen sich die Substrate einer zunehmenden Beliebtheit.

Mit der Novelle der Düngeverordnung (DüV) haben sich die Rahmenbedingungen für die Vermarktung von organischen Düngern in der Landwirtschaft verändert.

Bei der Behandlung von Bioabfällen ist in bestimmten Fällen der Einsatz von Hilfsmitteln erforderlich. Sie dienen z.B. der Fällung, Konditionierung oder Beeinflussung von Prozessbedingungen während der Kompostierung bzw. Vergärung. Für den Einsatz dieser Hilfsmittel sind neben der Wirksamkeit auch die nachfolgend beschriebenen Vorgaben des Dünge- und des Abfallrechts zu beachten.

Im Januar 2014 sind vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) „Hinweise zum Vollzug der novellierten Bioabfallverordnung (BioAbfV)“ herausgegeben worden. Sie dienen dem einheitlichen Vollzug der in 2012 novellierten Verordnung in den Ländern. Zahlreiche Hinweise betreffen auch Biogasanlagen.

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) hatte sich 2008 kritisch zum Einsatz von Gärrückständen in Wasserschutzgebieten positioniert. DVGW und Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) haben sich nun auf Kriterien zur Bewertung von Gärprodukten geeinigt die in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden könnten. Damit ist eine Möglichkeit geschaffen worden, den Bedenken durch Prüfmechanismen der RAL-Gütesicherung zu begegnen.

Die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) hat ihr Themenpapier „Humus- und Düngewert von Kompost und von Gärprodukten“ aktualisiert. Die 4-seitige Broschüre steht zum Download auf der Internetseite der BGK zur Verfügung.

Die Aufbereitung von festen und flüssigen Gärprodukten aus Biogasanlagen liegt im Trend. Die Entwicklung ist weniger den Vergütungsstrukturen des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) geschuldet, als vielmehr dem Ziel neue Absatzmärkte mit marktgerechten, hochwertigen und transportwürdigen Düngemittel zu bedienen.

Quelle: H&K aktuell 04/2013

Mit Inkrafttreten des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) am 1. Juni 2012 fällt Gülle, die in Biogasanlagen eingesetzt wird, in den Geltungsbereich des Abfallrechts. Die Anwendbarkeit des Abfallbegriffs auf Gülle ist neu und wirft eine ganze Reihe von Fragen auf.

Welche Düngewirkung haben Gärprodukte und mit welchen Einsparungen an Düngerkosten ist zu rechnen? Tim Eiler und Dagmar Matuschek von der Landwirtschaftkammer Niedersachsen haben langjährige Feldversuche ausgewertet und geben Antwort. 

Quelle: H&K aktuell 3/2012

Deutschlands ca. 6.000 Biogasanlagen erzeugten im vergangenen Jahr - neben Strom aus Biomethan - ca. 50 Mio. t Gärprodukte. Die Verwertung dieser nährstoffreichen Dünger erfolgt fast ausschließlich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, meist als flüssiges Substrat.

Quelle: H&K aktuell 07_2011